Am 5. September durfte der NaturRaum Oberer Sempachersee (NAROS) im Pfadihuus Neuenkirch die Mitglieder zur 18. Generalversammlung begrüssen. Nach dem offiziellen Teil folgte wie immer ein spannendes Referat, diesmal zum Thema «Von Lurchen und Kriechtieren».
Präsident Res Helfenstein führte souverän durch das erste Vereinsjahr, das er als Präsident begleiten durfte. Der Verein führte in den vergangenen zwölf Monaten zahlreiche Einsätze durch, um der Natur in unserer Region Gutes zu tun: Diese reichten von Heckenaufwertungen zusammen mit der Arbeitsgruppe Landwirtschaft Neuenkirch über Pflegeeinsätze an Bach- und Seeufern bis hin zum Aufhängen (und Pflegen) von Nistkästen. Ein wichtiger Beitrag ist jeweils auch die Amphibienaktion in Neuenkirch, wo mit Zäunen und Kübeln jährlich rund 500 Amphibien sicher über die Strasse geholfen wird. Einen besonderen Dank überreichte Res Helfenstein in diesem Zusammenhang den Vertretern des Quartiers Rippertschwand, welche dieses Projekt seit Jahren tatkräftig unterstützen.
Im anschliessenden Vortrag brachte Matthias Kaiser dem Publikum mit grossem Fachwissen die Amphibien oder eben Lurche näher. Die bekanntesten Vertreter dieser Klasse sind Frösche, Kröten, Molche und Salamander. Amphibien zeichnen sich dadurch aus, dass sie (je nach Lebenszyklus) im Wasser und am Land leben. Über ihre feuchte Haut nehmen Amphibien Wasser und Luft auf – es gibt sogar gänzlich lungenlose Salamander! Während Frösche ihre Eier bzw. den Laich bekanntermassen im Wasser aussetzen, wo daraus Kaulquappen (Larven) werden, tragen die Salamander die Eier im Mutterleib aus. Die Alpensalamander tragen sogar die Larven in ihrem Körper aus und können mehrere Jahre trächtig sein!
Von den 20 Amphibienarten in der Schweiz sind deren 14 auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Durch den zunehmenden Verlust von Flussauenlandschaften und die generelle «Austrocknung» unserer Landschaft (man denke nur daran, wie viele Flurnahmen «Moos» in sich tragen, aber längst keine Moorlandschaften mehr sind) werden ihre Lebensräume spärlicher. Die gute Nachricht ist jedoch, dass viele Arten neu angelegte Feuchtstellen bzw. renaturierte Gewässer schnell besiedeln. Mit gezielten Aufwertungen kann diesen faszinierenden Kreaturen somit wichtiger Lebensraum zurückgegeben werden.