Am 5. September beging der NaturRaum Oberer Sempachersee (NAROS) im Pfadihuus Neuenkirch seine jährliche Generalversammlung. Wie jedes Jahr folgte im Anschluss an den offiziellen Teil ein Referat, diesmal zum Thema «Die Rückkehr des Lachses in die Schweiz».
Präsident Res Helfenstein blickte auf das Vereinsjahr und die Veranstaltungen und Einsätze des Vereins zurück. Ein besonderes Highlight war der von NAROS im Frühjahr durchgeführte Kurzkurs zur Stunde der Gartenvögel. An zwei Theorieabenden und zwei Exkursionen konnten alle Interessierten viel Spannendes über die häufigsten Vögel in unserer nächsten Umgebung lernen. NAROS hat sich über das grosse Interesse gefreut.
Zudem konnte NAROS im letzten Vereinsjahr zusammen mit engagierten Schulklassen verschiedene Hecken und das Seeufer pflegen. Auch wertete der Verein ein Gebiet im Camping TCS Sempach mit einheimischen Sträuchern auf und dämmte im Rahmen der Neophytenaktion Sempach die Verbreitung von problematischen Pflanzen ein. Ein Erfolg war einmal mehr die Amphibienaktion in Neuenkirch, wo mit Zäunen und Kübeln Amphibien davor bewahrt werden, beim Überqueren der Strassen überfahren zu werden. Dank zusätzlicher Zäune konnte ein neuer Rekord verzeichnet werden: 900 Tieren, vor allem Erdkröten, konnte geholfen werden! Ein grosser Dank gilt den Bewohnern des Quartiers Rippertschwand für die Unterstützung bei diesem Projekt.
Ernennung von Ehrenmitgliedern
Zum ersten Mal in der Geschichte von NAROS hat die Generalversammlung besonders verdiente Persönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt: Margrit und Peter Fellmann, Toni Stalder, Pius Helfenstein und Silvano Stanga wurden für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet. Im Vorstand musste NAROS einen Abgang verzeichnen: Petra Meyer trat nicht mehr zur Wiederwahl und wurde mit einem herzlichen Dank für ihre Arbeit verabschiedet.
Referat zur Rückkehr des Lachses
Tamara Diethelm vom WWF Luzern informierte im Anschluss an die Generalversammlung über das Projekt «Lachs Comeback». Früher war der Lachs auch in der Schweiz heimisch – der Verlust seines Lebensraums und die Nutzung der Wasserkraft führten bis zu den 50er-Jahren aber zu seinem Verschwinden.
Vom Süss- ins Salzwasser und zurück
Der Lebenszyklus des Lachses beginnt in den Schweizer Bächen und Flüssen. Die ersten ein bis zwei Jahre verbringen die Tiere im heimischen Süsswasser, bevor sie sich rheinabwärts Richtung Meer bewegen. Nach einer kurzen Akklimatisierung im Brackwasser (Übergangsbereich vom Süss- zum Salzwasser) verbringen die Lachse etwa vier Jahre im Meer. Dieses bietet ihnen eine Fülle an Nahrung, sodass die grössten Exemplare auf bis zu 1,5 Meter und gegen 20 Kilogramm anwachsen können. So gestärkt sind die Lachse bereit für die zweite grosse Reise ihres Lebens: über Tausende von Kilometern wandern sie flussaufwärts zurück zu ihrem Geburtsort – ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Wie sie es schaffen, ihren Geburtsort über solche Distanzen auf teilweise wenige Hundert Meter genau wiederzufinden, ist noch nicht geklärt – eine Rolle spielt wahrscheinlich ihr Geruchsinn. An ihrem Ursprungsort laichen die Lachse, womit der Lebenszyklus von Neuem beginnt.
Hindernisse sind bald aus dem Weg geräumt
Die Errichtung von Wasserkraftwerken und die Verbauung von Flüssen durchbrachen den Lebenszyklus des Lachses, weshalb er seit Ende der 1950er-Jahre nicht mehr in der Schweiz anzutreffen ist. Dank Renaturierungen und dem Einbau von Fischtreppen bei Wasserkraftwerken steht nun die Rückkehr des Lachses bevor. Bis 2027 sollten auch die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt sein, so dass dieser erstaunliche Fisch nach Jahrzehnten der Abwesenheit auch wieder bei uns bestaunt werden kann.